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Mit dem Mountainbike von Nußdorf am Inn über den Spitzstein zum Kranzhorn

Für diese Tour die Clickies zu Hause zu lassen und stattdessen Flat Pedale zu montieren war eine gute Idee, weil es zu Fuß auch auf zwei Gipfel gehen sollte: den Spitzstein (1596 m) und das Kranzhorn (1368 m).

Doch zunächst kurbelten am 07.07.2018 fünf Teilnehmer und Guide Hans LKoloczek bald nach dem Start in Nußdorf gut 500 Höhenmeter steil zur Daffnerwaldalm (1050 m) am Heuberg. Flachstücke zur Erholung waren rar, so dass die „Normalo-Biker“ bald über die Anschaffung eines E-Bikes philosophierten; Hans mahnte immer wieder zu einem moderaten Tempo, damit die Kräfte auch bis oben hin reichen; die Cracks dagegen konnten sich austoben.

Ob schnell oder etwas langsamer, bald erreichten alle Sechs die Alm und ließen sich zur ersten Pause nieder.

Danach neigte sich die Piste bergab, zwischendurch auf einem Stück holperigen Karrenweg, das je nach Fahrkönnen schiebend oder fahrend zurückgelegt wurde. Bald passierte die Gruppe die idyllisch gelegene Käsalm (1015 m) und rollte auf einem unschwierigen Weglein über die grüne Grenze nach Tirol, hinunter ins einsame Trockenbachtal. Hier endete der Spaß, weil nun die zweite etwas zähe Auffahrt wartete.

Diese ging flotter von Statten als gedacht, doch jäh endete die Forststraße und die Biker mussten aus dem Sattel, um die Radl tragend und schiebend eine Etage höher auf den dort ansetzenden Almweg zu hieven. Die aussichtreiche Fahrt endete schließlich an der Altkaseralm (1279 m).

Nach ausgiebiger Pause konnte sich nur noch ein Teil der Mannschaft für den Gipfelmarsch begeistern. Im goldenen Abendlicht genossen die Gipfelstürmer die Aussicht vom Spitzstein (1596 m) auf die umliegenden Berge des Chiemgaus. Die anderen begaben sich gleich zum nahegelegen Spitzsteinhaus (1252 m). Von der Hütte waren alle ganz angetan: Ein sorgfältig geführtes Haus. Zum Abendessen und zum Frühstück kann man nur sagen: So schmecken die Berge!

Von Hans konnte man nebenbei erfahren, dass der Spitzstein im Hochwinter ein lohendes Ziel für den Tourengeher darstellt. Viele freie Hänge und unterwegs eine gute Einkehr.

Am nächsten Morgen hieß es: warm anziehen für eine längere Asphalt-Abfahrt. Dann ging es ins Tal, bei manchen etwas verhaltener, andere freuten sich 60 km/ h zu überschreiten. Hans sorgte dafür, dass die Mannschaft dennoch zusammen blieb. Bald mussten die Radler  wieder auf „bergauf“ umschalten. Das fiel diesen trotz mäßiger Steilheit wegen der vom Vortag noch etwas lahmem Beine nicht ganz leicht. Gerade den Rhythmus wieder erlangt, kam die erste Rampe: gefühlt fast senkrecht, aber gottseidank nicht allzu lang. So kam bei wechselnder Steilheit des Weges das Kranzhornhaus (1230 m) allmählich näher. Nach kurzer Rast machten sich alle auf, um die letzten 150 Höhemeter zum Kranzhorn zu wandern.

Zur Belohnung gab es eine phantastische Aussicht: Ein Blick wie aus dem Flugzeug hinunter ins Inntal, unserem nächsten Ziel.

In nicht enden wollender Fahrt legten die Biker einige hundert Höhenmeter bergab zurück, anfangs noch etwas holperig aber zunehmend auf bester Fahrbahn. Am Inn angekommen, führte der Inndamm zurück nach Nußdorf. Als Zugabe noch eine Sehenswürdigkeit: Am Innufer ist dort eine historische Plätte ausgestellt, zusammen mit anschaulichen Informationen zur gefährlichen Innschifffahrt in vormotorisierter Zeit.

Zum Schluss waren sich alle einig: Eine lohnende Tour zusammen mit netten Leuten.

Hinweis auf kommende Touren:
Am ersten Augustwochenende lädt Werner Kavcic zu einem Trail-Wochenende ein und am 16. September führt er rund um das Sonntagshorn – einen Chiemgau-Klassiker für den ambitionierten Biker.

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