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Erfolgreicher Klettersteigkurs der Ortsgruppe Rainding in den Loferer Steinbergen

Bei Kaiserwetter machten sich am 17. August um kurz vor 7 Uhr sechs hochmotivierte Teilnehmer mit ihren Tourenleitern Willi Häusler und Andi Kainz auf zum dreitägigen Klettersteig- Aufbaukurs ins Gebiet der Loferer Steinberge.

Ziel war die von-Schmidt-Zabierow-Hütte des DAV Passau auf 1966 Metern Höhe. Nach gut zweistündiger Fahrt mit bewährtem Zwischenstopp an einer Tankstelle und Blick auf den „Stoaberg“, wie er bei den Einheimischen genannt wird, begann die Gruppe den dreistündigen und durchaus schweißtreibenden Aufstieg zur Hütte. Aufgrund der sich anbahnenden Mittagshitze verzichteten die Kletterer auf den eigentlich geplanten Klettersteig „Zahme Gams“ (B-C) und machten sich direkt auf den Weg zur Hütte, noch unter schützenden Wolken.

Nach Ankunft auf der Hütte war es erst einmal an der Zeit für eine verdiente Rast, um bei einem gemütlichen Essen und/oder Kaffee und Kuchen Kraft zu tanken sowie die Unterkunft zu beziehen. Gegen 15.00 Uhr brach die Truppe zur Aufwärmphase zu den leichteren Übungsklettersteigen der Klettersteigschule auf, auch um zur Vorbereitung auf den Kurs die Grundlagen zu wiederholen. Bei einigen Bouldereinheiten war auch das Finden des besten Weges gefragt. Nach zwei Übungsklettersteigen wurden die Nachsicherungstechniken erklärt und natürlich sofort selbst ausprobiert.

 

Krönender Abschluss des Tages war die 40 Meter lange Seilbrücke, bevor sich die Gruppe um 19.00 Uhr zum reichlichen und wohlverdienten Abendessen in der gemütlichen Gaststube der Hütte einfand.

     

Ob Kaspress- oder Spinatknödel, Gulasch oder ein kühles Andorfer Weißbier,  kulinarisch fehlte es den Teilnehmern dank der Wirtin an diesem Wochenende auf dem Falzköpfel an nichts. Am selben Abend wurden noch Knoten erklärt und geübt. Also sogar noch ein Feuerwerk in Lofer spätabends in sternklarer Nacht bei freier Sicht zu bewundern war, waren einige der Teilnehmer, geschafft aber glücklich vom tollen ersten Tag, bereits verdient im Bett.

Der zweite Tag begann mit Geburtstagsglückwünschen für Kursteilnehmer Helmut  beim reichlichem und ausgiebigem Frühstück. Um 8.00 Uhr machten sich alle nach dem Verteilen der Ausrüstung auf in Richtung Klettersteig „Wilder Hund“. Bei strahlendem Sonnenschein erreichte die Ausbildungsgruppe nach etwa 45 Minuten den Klettersteig, der zahlreiche D-Stellen enthält und 160 Höhenmeter überwindet.

Durch die nützlichen Tipps und Ratschläge der zwei routinierten Tourenleiter fiel es den Teilnehmer des Aufbaukurses teilweise nicht mehr schwer, dass am Vortag in der Theorie erlernte Nachsichern am Fels jeweils zu zweit praktisch zu erproben und zu üben. Oben am Plateau angekommen freuten sich alle über die Stärkung durch die mitgebrachten Brotzeiten.

Der Abstieg erfolgte über das Wehrgrubenjoch. Mit einem provisorischen Klettersteigset, dass bei sehr leichten Klettersteigen verwendet werden kann, ging es anschließend hinunter zu einem Geröllfeld. Hier zeigte Tourenleiter Willi sehr anschaulich, wie bei so ein Gelände am besten und vor allem unfallfrei vorgegangen wird. Dies schien auch die zahlreichen Bergziegen zu interessieren, die im Gebiet um Lofer gut beobachtet werden können. Abschließend für den Ausbildungstag und nach einer Kaffeepause auf der Hütte, wurde das Klettern sowie richtiges Verhalten im Gebirge vertieft bzw. neu erlernt. Unter anderem wurde das Queren eines Eisfeldes und Überwinden der eigenen Ängste beim Sturztraining geübt. Wichtig ist dabei vor allem das Vertrauen in die eigene Ausrüstung.

Eine Besonderheit der Gegend ist der Muschelkalk, der in Herzform abbricht. So wurden manche Kursteilnehmer (aber auch Kursleiter) zu wahren „Herzerl-Sammlern“.

Ein Highlight des Wochenendes war an diesem Tag sicher auch, dass die Klettersteigtour von Live-Musik begleitet wurde, da an diesem Samstag auch der „Stoaberglauf“ stattfand. So ließen auch einige Bergläufer den Abend gemütlich auf der Hütte ausklingen. Bei sehr netten Gesprächen konnte die Raindinger Gruppe  erfahren, dass der Weg zur Hütte sogar in weniger als einer Stunde zu schaffen ist… unglaublich. Beim reichlichen Abendessen wurde außerdem die Tour für den nächsten Tag geplant, Topos begutachtet und Zeitangaben kritisch geprüft. Die am Morgen durch den Ausbildungstag unterbrochene Geburtstagsfeier wurde nun wieder in Angriff genommen und so sorgte Helmuts Geburtstagsbier dafür, dass alle deutlich später als geplant das Matratzenlager aufsuchten.

Am nächsten Morgen wurde wie abgemacht, um 7.30 Uhr über das Wehrgrubenjoch zum Klettersteig „Nacketer Hund“ (Schwierigkeit bis D) aufgestiegen, dort wurde das bisher Gelernte erneut vertieft. Bei Prachtwetter erreichten die Gruppe nach den 150 Hm über den Klettersteig das Mitterhorn (2506m).

Bevor erste Wolken aufzogen konnten dort alle den atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Gipfelgebiete genießen.

Nach dem eineinhalbstündigen Abstieg stärkte sich die Gruppe zunächst auf der Hütte und zog beim Abschlussgespräch eine durchwegs positive Bilanz der drei Tage. Um 17.00  Uhr brachen die Raindinger Klettersteigfreunde zum zweistündigen Abstieg zum Parkplatz in Richtung Heimat auf. Unterwegs wurde noch einen Zwischenstopp an einer Kneippstation eingelegt, um  sich zu erfrischen und durch Kühlung Erholung für die müden Füße zu finden.

Alle Teilnehmer waren sich einig, es war ein interessantes, auch teils anstrengendes und stets sehr lehrreiches Programm, das sie geboten bekommen hatten. Auch der gesellige Teil war nicht zu kurz gekommen und die von-Schmidt-Zabierow-Hütte konnte zudem mit ihrer Gastfreundlichkeit und ihrem großartigen Essen die gesamte Gruppe wieder einmal überzeugen.

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