Zu Beginn der Jahreshauptversammlung begrüßte der 1. Vorsitzende Prof. Dr. Schweitzer alle anwesenden Mitglieder und besonders die Ehrengäste, den 2. Bürgermeister der Stadt Passau Urban Mangold sowie den stv. Landrat Klaus Froschhammer, die beide auch ein Grußwort an die Versammlung richteten. Als Vertreter des befreundeten Waldvereins hieß Schweitzer den Ehrenvorsitzenden Fritz Rührl und das Ehrenmitglied Helmut Scheuchl willkommen, aber auch die 2. Vorsitzende der Sektion Lofer des Österreichischen Alpenvereins Margarethe Hohenwarter mit ihrem Ehemann sowie den Hüttenwirt der Passauer Hütte Michi Faber.
Die Größe der Sektion wurde nicht nur durch die noch immer erfreulich steigende Mitgliederzahl erkennbar, sondern auch an den vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten, auf die der 1. Vorsitzende in seinem Bericht einging. Er berichtete über die Beendigung der langjährigen Bauarbeiten an der Passauer Hütte, wobei der Schlusspunkt von Mitgliedern und Freunden der Sektion mit dem Bau eines Winterraum-Biwaks gesetzt wurde. Schweitzer dankte den Beteiligten noch einmal herzlich für diesen großartigen ehrenamtlichen Einsatz. Auch bei der von-Schmidt-Zabierow-Hütte fanden umfangreiche Bauarbeiten statt, über die später noch der 2. Vorsitzende und Baureferent der Sektion, Lothar Schramm, an Hand von Lichtbildern anschaulich referierte. Schweitzer ging besonders auch auf den Hochwassereinbruch in der Lamprechtshöhle bei Lofer ein, bei dem am 5. August 2016 sieben Höhlenbesucher für einige Stunden in der Höhle eingeschlossen waren. Ein kleiner Bub, der noch rechtzeitig die Höhle verlassen konnte, verletzte sich dabei leicht, was aber staatsanwaltliche Ermittlungen nach sich zog. Das Verfahren wurde zwischenzeitlich eingestellt, da sich die Pächterin des Höhlengasthauses, die auch für den Höhlenbetrieb zuständig ist, völlig korrekt verhalten hatte. Als Folge dieses Ereignisses werden aber die ohnehin schon umfangreichen Sicherheitseinrichtungen noch weiter optimiert, u.a. durch den Einbau eines Glasfaserkabels, an dem auch Überwachungskameras angeschlossen werden können, sowie durch ein Drehkreuz, mit dem die Zahl der in der Schauhöhle verweilenden Besucher exakt festgestellt werden kann.
Die Ausbildung in den verschiedenen Bergsportdisziplinen, ob Bergsteigen, Klettern, Sicherheit bei der Durchführung von Hochtouren im Sommer oder Skitouren im Winter, und vieles mehr, ist ein wichtiger Schwerpunkt der Sektionsarbeit. Umfangreich war auch das Angebot an Sektionstouren, es reichte von einfachen Wanderungen im Bayerischen Wald bis zu anspruchsvollen Bergtouren in den verschiedensten Regionen der Alpen. Ausbildungsreferent Hans Jehl gab dazu einen schriftlichen Bericht ab, der vom 1. Vorsitzenden vorgetragen wurde. Wegen der ungenügenden Schneelage im Winter und des unbeständigen Wetters im Sommer konnten die 38 Tourenführer/innen nur ca. zwei Drittel der geplanten Sektionstouren durchführen; das umfangreiche Angebot an Ausbildungskursen fand dagegen ohne Einschränkungen statt. Erfreulich ist auch, dass vier neue Tourenführer ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und dass sich einige Interessenten für eine Tourenführer-Ausbildung gemeldet haben.
Ergänzt wurde dies durch den unterhaltsamen und kurzweiligen Bericht der Jugendreferentin Karin Bogner, die das umfangreiche Programm für Kinder und Jugendliche in Wort und Bild schilderte, das Klettern in der Kletterhalle Freinberg, Wanderungen und andere kind- und jugendgemäße Aktivitäten umfasst. Mit Nachdruck rief sie die jungen Mitglieder auf, die Ausbildung zum Jugendleiter zu absolvieren und so die Angebote für Kinder und Jugendliche in der Sektion noch weiter zu verbessern.
Der Deutsche Alpenverein ist nicht nur mit inzwischen mehr als 1,2 Million Mitgliedern einer der größten Sportverbände sondern auch einer der größten Naturschutzvereine in Deutschland. Der Schutz der Umwelt, insbesondere der Schutz der Alpen, steht im Programm des Alpenvereins an oberster Stelle. In diesem Zusammenhang setzt sich der DAV ganz entschieden auch für die uneingeschränkte Aufrechterhaltung des Alpenplanes ein, der im bayerischen Landesplanungsgesetz verankert ist. Der Naturschutzreferent Dr. Franz Füller ging in seinem Bericht auf dieses für den Alpenverein sehr wichtige Thema ausführlich ein und er schilderte in diesem Zusammenhang den Widerstand des Deutschen Alpenvereins und anderer Umweltschutzorganisationen gegen die „Aufweichung“ dieses Alpenplans am Riedberger Horn in den Allgäuer Alpen durch eine neue Pistenerschließung für den Skibetrieb. Wenn der Bayerische Landtag diesem Vorhaben zustimmen sollte, wird der Deutsche Alpenverein zusammen mit anderen Naturschutzverbänden alle rechtlichen Schritte prüfen, um angemessen auf diesen Beschluss zu reagieren.
Über die Finanzen der Sektion referierte Schatzmeister Bernhard Pappenberger. Nachvollziehbar und übersichtlich präsentierte er den Jahresabschluss 2016, der sich vereins- und steuerrechtlich auf die beiden Bereiche in Deutschland und Österreich bezieht. Hohe Umsatzsteuerrückzahlungen in Österreich für die Jahre 2007 bis 2015 führten zu einer guten Liquiditätslage, die die Finanzierung der Investitionen auf den beiden Hütten im vergangenen Jahr deutlich erleichterte.
Die Kassenprüfer bestätigten eine ordentliche und korrekte Buchführung und empfahlen die Entlastung der Vorstandschaft, die von Stadtrat und Sektionsmitglied Clemens Damberger – wie jedes Jahr – beantragt wurde. Die Entlastung wurde einstimmig erteilt. Damberger nutzte die Gelegenheit, namens aller Mitglieder dem Vorstand für die Arbeit herzlich zu danken; er appellierte außerdem an diejenigen Sektionsmitglieder, die nicht zu der Versammlung gekommen sind, diese doch künftig noch besser zu besuchen, um so den vielen ehrenamtlich Engagierten in der Sektion ihre Anerkennung zu erweisen.
Bevor der Schatzmeister Bernhard Pappenberger den Haushalt für 2017 vorstellte, stimmten die Mitglieder einstimmig einer vom Vorstand beantragten Beitragserhöhung zu. Somit wird sich der Mitgliedsbeitrag ab dem Jahr 2018 von bisher 52 Euro auf 55 Euro für A-Mitglieder pro Jahr erhöhen.
Für das Jahr 2017 stellte Pappenberger dann einen soliden Haushalt vor, der Investitionen in Höhe von insgesamt 252.500 Euro enthält. So soll auf der Passauer Hütte zur Sicherstellung der Stromversorgung ein mit Rapsöl betriebenes Blockheizkraftwerk eingebaut werden und die von-Schmidt-Zabierow-Hütte eine erweiterte Photovoltaikanlage, eine Kühlanlage sowie ein Winterraum-Biwak erhalten. Auch die geplanten Verbesserungen der Sicherheitseinrichtungen in der Lamprechtshöhle sind im Investitionsplan enthalten.
Zum Schluss bedankte sich Prof. Dr. Walter Schweitzer bei allen Organisatoren und Mithelfern der Versammlung und wünschte allen Anwesenden erlebnisreiche und unfallfreie Bergtouren im kommenden Bergsommer.
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