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Spätsommertour in den Berchtesgadener Alpen

Bergwandern ist zu jeder Jahreszeit möglich, und aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So machten sich am Tag der Deutschen Einheit fünf Wanderinnen und Wanderer unter der Leitung von Barbara Furlani auf den Weg zu einer ursprünglich für September geplanten Tour rund um den Stanglahnerkopf zur Schärtenalm (1359 m). Passend dazu kündigte die Wettervorhersage eine ausreichend lange Trockenphase an – wenn auch ohne Sonnenschein. Doch solange es trocken bleibt, ist alles in Ordnung.

Vom Parkplatz an der Wimbachbrücke führte der Weg leicht ansteigend auf einem breiten Pfad in Richtung Wimbachgries, begleitet vom imposanten Blick auf die Westwand des Watzmannstocks, bis die Gruppe das ruhig daliegende Wimbachschloss (937 m) erreichte. Eine Einkehr wäre zu diesem frühen Zeitpunkt ohnehin noch verfrüht gewesen.

Von dort folgte die Gruppe dem Weg 486 in Richtung Hochalmscharte. Zur Linken ragte das spitze Schottmalhorn (1602 m) empor. Die Aussicht auf den Hochkalter (2607 m) blieb jedoch von umliegenden Wolken verdeckt. In der Ferne graste eine Gämse aufmerksam und hielt dabei stets im Blick, ob sich die Passauer Wanderer näherten. Der Pfad, der weiter durch den Wald führte, musste offenbar nach dem kurzen Wintereinbruch Mitte September bereits von Schneebruch befreit werden. Mit immer wieder beeindruckenden Tiefblicken ins Wimbachgries erreichte die Gruppe schließlich die Hochalmscharte (1600 m), wo eine kurze Rast eingelegt wurde. Die Wolkendecke hing auf etwa 2000 Metern, sodass die Schärtenspitze (2153 m) nur schemenhaft zu erahnen war, dafür aber leuchtete die Hochalm in ihrem herbstlich-bunten Feiertagskleid.

Von der Hochalmscharte ging es hinunter zur Hochalm und weiter zur Mitterkaser-Diensthütte. Anschließend führte der Weg über den Schärtensteig, der sich mehr oder weniger auf einer Höhenlinie von etwa 1300 Metern von Südost nach Nordwest am Steinberg-Rücken entlang zieht, bis zur Schärtenalm. Dort herrschte reger Betrieb, und es war abzusehen, dass die Einkehr länger dauern würde als geplant.

In Decken gehüllt und auf eine warme Suppe wartend, genoss die Gruppe schließlich das Essen und war froh, als es weiterging. Der Abstieg erfolgte über den Normalweg, der steil abwärts bis zur Abzweigung nach rechts zum Schattseitweg führte. Auf diesem quert man erneut den Steinberg-Rücken, diesmal 100 bis 300 Meter unterhalb des Schärtensteigs und in umgekehrter Richtung, von West nach Ost. Der Weg wurde zunehmend breiter und einfacher zu begehen, doch dann setzte tatsächlich noch Regen ein, und alle zogen schnell ihre Regenkleidung an. Zum Glück lag der Großteil der Strecke bereits hinter ihnen, und so erreichten die Wanderer kurz darauf den Parkplatz. Mit der Rückfahrt endete schließlich diese späte Sommertour rund um den Stanglahnerkopf zur Schärtenalm.

Text und Bilder: Georg Kellermann, Barbara Furlani