Wie gemeldet, ließ das Wetter am 20. Juli doch etwas zu wünschen übrig, weshalb der Treffpunkt auf 7 Uhr an der DAV Geschäftsstelle Passau verschoben wurde. Am Parkplatz der Kneipanlage in Piding angekommen, war noch keine Besserung in Sicht. Der anhaltende Regen wollte nicht ablassen, weshalb die Gruppe bestehend aus Nina, Eva, Renate, Josef, Mike, Matthias und Max den Start der Tour in die nächstgelegene Bäckerei verlegte und sich zuerst bei einem Frühstück mit Kaffee stärkte.
Bei der zweiten Anfahrt des Parkplatzes in Piding wurde der Regen etwas leichter. Schnell die Hardshelljacke angezogen und den Regenschutz am Rucksack befestigt, konnte die Tour um 10 Uhr endlich starten. Aufgrund der nassen Bedingungen jedoch nicht wie angedacht über den Steinernen Jäger, sondern über den Normalweg, der auch als Abstieg diente. Nach knappen 1 ½ Stunden war der erste Rastpunkt an der Steiner Alm (1028 m) erreicht.
Unverhofft viel diese Pause aber etwas kürzer aus und wir befanden uns sogleich im teilweise schlammigen Aufstieg zum Sattel nord-westlich des Hochstaufengipfels. Über Serpentinen folgte der Weg durch bewaldetes Gebiet weiter nach oben. Als die ersten felsigen Abschnitte nahten, ließ sich endlich die Sonne blicken und half den Felsen abzutrocknen. Dadurch war der Steig problemlos zu meistern, wenn auch manchmal die Hände aus den Hostentaschen genommen werden mussten.
Nach 4 Stunden war das Gipfelkreuz am Hochstaufen (1771 m) erreicht und die Gruppe pausierte ausgiebig am Reichenhaller Haus (1750 m), das glücklicherweise seit dem 01. Juli wieder ein Pächter gefunden hatte. Nachdem eine Wolke die weitere Aussicht versperrte, entschlossen wir uns den Abstieg anzutreten. Ohne größere Schwierigkeiten ging es den gleichen Weg zurück Richtung Tal, der durch einen Wechsel aus Sonnenschein und Bewölkung begleitet wurde. Lediglich die immer noch matschigen und durchaus rutschigen Passagen durch den Wald erforderten nochmal volle Konzentration.
Kurz vor der Steiner Alm musste die Ausrüstung während der letzten größeren Pause vor einem Esel verteidigt werden, der zu dem Zeitpunkt wohl mindestens so hungrig war wie wir. Nach erfolgreicher Vertreibung des Reittiers und den letzten absolvierten Metern, erreichten wir mit einer gesamten Gehzeit von 7 Stunden wieder den Parkplatz. Die nebenanliegende Kneipanalage belohnte uns mit etwas Entspannung und Abkühlung der Füße, bevor wir die Heimfahrt nach Passau antraten.
Text: Tobias Moser
Bilder: Tobias Moser und Teilnehmer