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Vier Tage auf dem Venediger Höhenweg

Bei besten Wetteraussichten startete der Wanderleiter der Ortsgruppe Freyung, Hans Donaubauer, mit acht Bergbegeisterten am an 28. Juni ins Osttiroler Virgental. Nach problemloser Anreise mit einem Mietbus konnte die Gruppe um 11:00 Uhr in Ströden, am Ende des Virgentals, die Tour auf dem Venediger Höhenweg angehen.

Der Weg führte zunächst durch Lärchen- und Fichtenwälder immer am rauschenden Maurerbach entlang. Die Waldgrenze war bei der malerisch gelegenen Ochsnerhütte erreicht,

in Serpentinen ging es nun weiter, über eine ehemalige Seitenmoräne des Simonykees zur Essener-Rostocker Hütte auf 2208 Meter.

Das Timing hätte nicht besser sein können, denn während die Gruppe eincheckte und eine Erfrischungspause einlegte, ging draußen ein kurzer Regenschauer nieder. Schnell war der Himmel aber wieder klar und so stand dem geplanten Spaziergang zum herrlich gelegenen, smaragdgrünen  Simonysee nichts im Wege. Ein schmackhaftes Bergsteigeressen und ein geselliger Abend rundete die erste Etappe gelungenen ab.

Am zweiten Tag stand für den Vormittag eine Besteigung des Rostocker Ecks (2749 m) auf dem Programm. Die Mühe wurde durch herrliche Ausblicke auf die Malhamspitzen und deren Gletscher sowie dem malerischen Abstieg über die Maureralm zurück zur Hütte belohnt.

Am Nachmittag führte der Venediger Höhenweg weiter hinein in das von Gletscherbächen durchzogene Maurertal und dann über den Schweriner Weg hoch zum Türmljoch auf 2772 Meter. Dieser mit zahlreichen Steinmandeln markierte Platz stellt den Übergang ins malerische Tal des Dorfner Baches dar. Von hoch oben war schon die heutige Übernachtungsstation, die Johannishütte auf 2121 Meter, zu erblicken. Sie ist die älteste Hütte in den Ostalpen, sie wurde 1857 erbaut und 1999 erweitert und generalsaniert.

Auch der dritte Tag der Tour war mit mehreren Leckerbissen gespickt. Als erstes der Weg, er führte durch üppig blühende Almwiesen hinauf zur Zopetscharte (2958 m) und über seilversicherte Passagen hinunter ins Timmeltal. Vor diesem Abstieg war aber noch der höchste Punkt der gesamten Tour zu erklimmen, die Kreuzspitze mit 3155 Meter. Ein wahrer Höhepunkt – keine Wolke trübte die grandiose Fernsicht. „Wer zählt die Gipfel, nennt die Namen“: Im Norden die gesamte Venediger Gruppe, im Osten spitzte der Großglockner hervor und weit im Süden die Dolomiten –  atemberaubend.

Drei Stunden später, immer noch erfüllt von diesem Gipfelerlebnis, erreichte die Gruppe die Eisseehütte auf 2521 Meter. Trotz der schon spürbaren Ermüdung lockte noch eine kleine Wanderung über die weiten Almböden der Kleinitzalm zum Eissee. Eingerahmt von Weißspitze und Hexenkopf lag er da, smaragdgrün glitzernd. Ein Teilnehmer wagte sogar ein kurzes Bad im Eiswasser, die anderen kühlten sich nur die Füße darin.

Der Rückweg zur Hütte führte am weitverzweigten Timmelbach entlang, dessen Wasser, im abendlichen Gegenlicht, wie Ströme aus flüssigem Silber wirkte. Ein würdiger Abschluss der erlebnisreichen Tage auf dem Venediger Höhenweg.

Tourdaten gesamt: 23 Stunden unterwegs, 39 km Strecke zurückgelegt, ca. 3500 Hm im Aufstieg.

Text: Hans Donaubauer

Bilder: Hans Donaubauer und Teilnehmer