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Grundkurs Alpin – Begehen von Steigen und weglosem Gelände

Vom 7. bis 9. Juni 2024 fand der Grundkurs Alpin in der Zeller Hütte (1575 m) im Toten Gebirge statt. Vier Teilnehmer, eine Begleiterin und die zwei Kursleiter Christoph Rother und Michael Sammer machten sich am Freitag um 06:30 Uhr auf den Weg nach Vorderstoder (810 m).

Gegen 9 Uhr startete die Gruppe vom Parkplatz (ca. 890m) in Richtung Drei Türme (1.842m). Bei der Grasseggeralm angekommen wurde es bereits so warm, dass unser Kursleiter Christoph seine lange Wanderhose gegen seine kurze Schlafhose tauschen musste. Richtiges Packen soll auch geübt sein.

Weiter ging es durch ein Latschenfeld, wo die Teilnehmer schon bestens das Orientieren im weglosen Gelände üben konnten.

Nach einem Schotterfeld suchte die Gruppe nach einer Möglichkeit, um zu den Drei Türmen (1842m) aufzusteigen. Schließlich konnte über kleine Kletterpassagen der erste Turm der Drei Türme erreicht werden.

Von den Drei Türmen wurde über einen Grat und ein Schneefeld weiter in Richtung Arbesboden (2141m) aufgestiegen. Danach erfolgt der Abstieg auf dem E4 in Richtung Zeller Hütte. Beim Abstieg wurden gleich noch zwei Gipfel, Lagelsberg (2008 m) und Schallerkogel (1845 m), mitgenommen. Bei der Ankunft in der Hütte gegen 17:15 Uhr freuten sich alle auf ein kühles Getränk.

Die Gruppe hat sich das Abendessen reichlich verdient und so konnten Vorspeise (Fritattensuppe, Kaspressknödlsuppe, etc.), Hauptspeisen (Bärlauchspätzle, Schweinebraten, etc.) und Quark- bzw. Apfelstrudel als späte Nachspeise genossen werden.

Am Abend folgte ein wenig Theorie zur Tourenplanung, welche auch gleich anhand der Tourenplanung für den nächsten Tag geübt werden konnte. Trotz einem anstrengenden ersten Tag wurde der Abend noch feuchtfröhlich ausgeklungen, in bester Gesellschaft von elf Mühlviertler Schuhplattlerinnen.

Am nächsten Morgen startete die Gruppe um 8:15 Uhr mit dem Ziel den Ramesch (2119m) zu überschreiten. Diese Tour wurde wohl im Vorjahr vom Hüttenpächter empfohlen. Die Gruppe startete wieder auf dem E4 Richtung Warscheneck (2388 m), zweigte jedoch an der Gabelung östlich Richtung Toter Mann (2137m) ab, um kurze Zeit später über den Skilehrersteig in die Frauenkarscharte abzusteigen.

Der Abstieg über den Skilehrersteig erfolgt zuerst im weglosen Gelände, anschließend galt es eine kurze seilversicherte Stelle zu überwinden. Hierzu wurde ein behelfsmäßiges Klettersteigset aus Bandschlingen und zwei Karabinern gebaut. Anschließend durften sich die Teilnehmer abseilen und im Schneefeld das Abfahren im Schnee üben.

Auch die Kursleiter konnten hier ihre (mehr oder weniger) einwandfreie Technik beim Abfahren im Schneefeld demonstrieren. Einige der Teilnehmer bemängelten den fehlenden Stockeinsatz beim Abfahren. 😉

Geplant war die Überschreitung des Ramesch (2119m), jedoch war die Gewittersituation schwierig einzuschätzen, weshalb die Gruppe entschied, weiter über das Frauenkar abzusteigen, den Einstieg in den seilversicherten Steig (T6) beim Widerlechnerstein (2107 m) zu suchen und zum Warscheneck (2388m) aufzusteigen.

Durch das herannahende Gewitter wurde die Gruppe zu einem zügigen Abstieg zurück zur Zeller Hütte (wieder über E4) gedrängt. Ungefähr auf der Hälfte des Abstiegs holte ein kurzer Regenschauer die Gruppe ein.

Anschließend wurde sich bei warmer Suppe und vorzüglichem Abendessen aufgewärmt. Am Abend folgte noch ein wenig Theorie zu Wetterkunde, alpinen Gefahren, Tourenplanung, etc. Nach diesem Tag waren wohl alle geschafft.

Während die einen am nächsten Tag wieder Richtung Toter Mann aufstiegen, durften die anderen gemütlich zum Parkplatz absteigen. Östlich der Einsturztrichter am Arbesboden ging es nördlich entlang des Grates Richtung Gendarm.

Anschließend wurde über Schotter/Geröllfelder „abgefahren“ und der weitere Abstieg erfolgte über die Grasseggeralm zum Parkplatz. Dort wurde die Gruppe von zwei dösenden Teilnehmenden bereits erwartet. Gegen 15:30 Uhr traten wir dann die Heimreise Richtung Passau an.

Was wohl alle an diesem Wochenende gelernt hatten: Wer bei Christoph nicht schnell genug Nein sagt, steckt schon mittendrin. Für alle zukünftigen Kursteilnehmer als Tipp: Schnell genug Nein sagen. 😉

Es wird gemunkelt, dass unser Kursleiter die Rameschüberschreitung am Wochenende darauf schließlich noch nachgeholt hat.

Text: Katrin Steinleitner

Fotos: Christoph Rother