Nachdem der Wetterbericht besseres Wetter für die kommenden Tage vorhersagte, konnte die geplante Klettertour am 26. Mai doch stattfinden. So trafen sich drei Teilnehmer mit dem Tourenleiter Michael Sammer an der Geschäftsstelle in Passau zur gemeinsamen Fahrt nach St. Ulrich am Pillersee, am Westrand des Loferer Steinbergs.
Dort angekommen wurde die benötigte Ausrüstung aufgeteilt, um für jeden einzelnen das Gewicht zu minimieren. Das Ziel konnten wir leider noch nicht sehen, da der Gipfel zu dem Zeitpunkt noch von Wolken umhüllt war. Um 10 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Ulrichshorn (2.155 m) über den berühmten Nuaracher Höhenweg (AV-Weg Nr. 612).
Nach einem kurzen Waldstück bot sich uns bereits die erste Sicht zu den umliegenden Bergen, auch der Himmel lockerte sich auf und die Temperatur stieg. Weiter hoch über steiles Gelände erreichten wir nach eindreiviertel Stunden und knapp 1000 Höhenmeter unser erstes Zwischenziel, den Hubschrauberlandeplatz. Hier machten wir Rast und bereiteten uns für die Kletterei vor.
Den Einstieg zur Kletterroute erreichten wir nach 10 Minuten, nachdem wir noch ein Latschenfeld durchquerten. Ab hier teilten wir uns in zwei Zweierseilschaften und stiegen in die Route „Zeitgeist“ mit 12 Seillängen ein.
Zu Beginn erwartete uns bereits die schwierigste Stelle (3+). Weiter ging es fast durchwegs im 3. Schwierigkeitsgrat über Stufen, Platten und Schroffen.
In schöner, abwechslungsreicher und spannender Routenführung, die nicht allzu schwer war, kletterten wir hoch zum Heimkehrerkreuz.
Nach etwa zweieinhalb Stunden erreichten wir den Ausstieg kurz unterhalb des Gipfelkreuzes, wo auch das schöne „X„, das für die Aufbewahrung des Wandbuchs dient, angebracht war. Hier kam nun auch die Sonne ganz zum Vorschein.
Nach der Rast und der herrlichen Aussicht am Gipfelkreuz ging es den Normalweg zurück zum Hubschrauberlandeplatz. Von hier aus folgten wir dem selben Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Nach insgesamt siebeneinhalb Stunden und 1200 Höhenmeter Abstieg am Parkplatz wieder angekommen zeigte sich der Gipfel in voller Pracht, den wir zu Beginn noch nicht sehen konnten. Voller Freude über die Tour, an der wir wieder zehren können, fuhren wir zurück in die Heimat.
Text & Bilder: Michael Sammer