Genau angeschaut hat sich Wanderführerin Barbara Furlani (Foto oben: 2.v.r.) die Wettervorhersage für die am 1. Juli geplante Tour zum Mooslahnerkopf (1815 m): Stärkerer Regen bis ca. 8 Uhr, danach leichter Regen, welcher bis mittags langsam abnehmen soll, nachmittags soll es auflockern und trocken werden.
Folgende Maßnahmen waren erforderlich:
- Teilnehmerinnen und Teilnehmer informieren, Regenschutz mit zu nehmen
- Start in Passau von 5.30 Uhr auf 7 Uhr verschieben
- bei Nässe unangenehm rutschigen Pfad zum Ziel Mooslahnerkopf gegen Ziel Archenkanzel (1346 m) tauschen
So ging es am Samstag mit insgesamt sechs Wanderinnen und Wanderer am Treffpunkt vor der DAV Sektionsgeschäftsstelle los, mit einem Mietbus nach Schönau am Königssee, Parkplatz Hammerstiel (765 m).
Bei erwartetem Regen und mit individuellem Regenschutz marschierten wir gut gelaunt und mit positiver Grundeinstellung den Weg 444 Richtung Schapbachalm (1040 m), bogen jedoch bereits nach knapp einem Kilometer scharf links in einem nicht markierten Steig zum Schapbachriedel (1329 m) ab. Wir folgten diesen Steig über einen Kilometer und 400 Höhenmeter weit – das wärmte uns auf. Geschützt durch den Wald erschien der leichte Regen etwas gutmütiger. Auf ca. 1250 Meter Höhe gab es eine Art Selbstbedienungsautomat: Das „Rastkasterl“ wartet mit „Erfrischungsgetränken“ auf, dieses Mal eben tatsächlich mit Kracherl und Radler. Ein Stamperl Enziankräuter, wie zu Winterszeiten, blieb uns aber leider verwehrt.
So marschierten wir weiter bergauf bis wir den markierten Weg von Grünstein (1304 m) nach Kühroint kreuzten, welchem wir nach rechts folgten. Oben auf der Kührointalm (1420 m) nahm der leichte Regen etwas zu. Kurz überlegt wanderten wir weiter, quer über die Alm rechts haltend, Richtung ursprünglich geplantem Mooslahnerkopf (1815 m), um zumindest den Einstieg des unmarkierten Pfades zu kennen.
Von dort stiegen wir zur Archenkanzel (1346 m) ab, wo wir noch bei dichten Wolken, aber mittlerweile beendetem Regen, uns der mitgenommenen Brotzeit widmeten und auf die vom Wetterdienst vorhergesagte Auflockerung warteten. Ja, und plötzlich riss es Löcher in die gerade noch dichte Nebelschicht und der Blick zum grün schimmernden Königssee mit St. Bartholomä wurde frei. Aaaahhh, gleich aufstellen zum Gruppenfoto!
Nach und nach kamen andere Wanderer zur Archenkanzel (1346 m), geradeso, als ob unser Aaaahhh sie angelockt hätte. Zeit für uns weiterzuziehen. Wir hatten ja geplant, rechtzeitig zu den ersten Sonnenstrahlen auf dem Grünstein (1304 m) zu sein. So gingen wir zurück Richtung Kührointalm (1420 m), an der Hütte vorbei, über die Weiße Wand den markierten Steig zum Grünstein (1304 m).
Dort war einiges los: Viele Wanderer genossen den abwechslungsreichen Ausblick auf den Watzmann (2713 m) mit seiner Frau und Kindern, Kehlstein (1881 m), Hoher Göll (2522 m), Hohes Brett (2341 m), Jenner (1874 m), Kahlersberg (2350 m) und so weiter. Als die Schlafende Hexe den Nebelschleier ablegte und ihr Gesicht zeigte, brachen wir auf zum Abstieg. Auf der Grünsteinhütte (1220 m) kehrten wir ein und erfrischten wir uns bei – man möchte es kaum glauben– Sonnenstrahlen!
Der Abstieg zum Parkplatz Hammerstiel war sozusagen ein Katzensprung. Gut gelaunt, wie vom Start weg, kehrten wir nach 20 Uhr wieder heim und freuten uns über den schönen Tag.
Schön, dass es heutzutage gute Wettervorhersagen gibt: Gute Neue Zeit!
Text und Bilder: Georg Kellermann