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Bergfilmfestival-Flair im Passauer Cineplex

„Ein Bergfilmfestival lebt von der Begeisterung der Menschen für die Berge“

Bergjournalist und Festivaldirektor Michael Pause führte durch einen Abend voller Emotionen

 

Es ist das älteste und bekannteste Bergfilmfestival Deutschlands: das Internationale Bergfilmfestival von Tegernsee, das heuer sein 20jähriges Bestehen feiert: Seit 2003 treffen sich Mitte Oktober die internationale Bergfilmmacherszene und bergbegeisterte Zuschauer für fünf Tage in Tegernsee, kommen miteinander ins Gespräch, lassen sich in den rund 85 Filmen, die eine Vorjury aus jährlich über 150 eingesendeten Wettbewerbsbeiträgen auswählt, in  nähere und weit entfernte Bergwelten mitnehmen, begleiten Profibergsportler, aber auch Einheimische, erleben virtuell und doch hautnah das Leben in den Bergen, tauchen ein in fremde Bergkulturen.

 

Michael Pause führte mit mit interessanten, kurzweiligen Kommentaren durch das Programm.

Am 19. Januar war das „Bergfilmfestival Tegernsee“ im Rahmen unserer Bergfilmreihe mit einem „Best of“ im Cineplex Passau zu Gast. Vortragsreferentin Nina Bauer und Naturschutzreferentin Dr. Isabelle Auer, die als Bergbuchautorin schon öfters eng mit Festivaldirektor und Bergjournalist Michael Pause zusammenarbeiten durfte (Infos unter www.bayerwald-wandern-mit-pause.de) und ihn seit vielen Jahren kennt, und Wolfgang Schwenk vom Cineplex Passau, hatten den mit rund 140 Zuschauern fast ausverkauften Bergfilmabend organisiert. Ihr Gast – Festivaldirektor Michael Pause, der wohl jedem Bergliebhaber bekannt ist als ehemaliger langjähriger Redaktionsleiter und Moderator der BR-Sendung „Bergauf Bergab“ und als Bergbuchautor – hatte ein breites Medley an unterschiedlichsten Bergfilmen im Gepäck:

Eine Klettertour durch eine der schwierigsten Wände der Alpen, der Eiger Nordwand – auf einer der schwierigsten Routen – „Odyssee“ genannt, durften die Zuschauer in „24 Stunden Odyssee“ (Regie: Johannes Mair) hautnah mitverfolgen. Die beiden sympathischen Protagonisten, Babsi Zangerl und Jacopo Larcher, sind authentisch, unheroisch und doch leidenschaftlich, stehen so für das, was die Bergsteigeridee eigentlich ausmacht.

Dass Bergsport, wenn er extrem betrieben wird, auch zur blinden Sucht werden kann, zeigte der folgende Kurzfilm „Last exit“ (Regie: Puria Ravahi) über den letzten Sprung des Basejumpers  Maximilian Werndl“. Die engsten Angehörigen – Mutter und Freundin Werndls – haben Angst, machen sich Selbstvorwürfe. Extreme Gefühlskälte im normalen Leben, Abgestumpftheit – selbst bei den tödlichen Basejumps der engsten Freunde – lassen Maximilian erst mit Hilfe eines Therapeuten umdenken, führen zum letzten Sprung. Dieser gelingt und der Zuschauer fragt sich: Ist die Heilung von der Sucht von Dauer?

 

Michael Pause im Gespräch mit Carla Braun-Elwert über ihren Film „Symphonie on Skis“

Ein Festival lebt vor allem von der unmittelbaren Begegnung der Zuschauer mit den Filmemachern, vom Gedankenaustausch. Wie lebhaft und intensiv so eine Begegnung sein kann, erfuhren die Zuschauer beim nächsten Film, dem Skifilm „Symphony on Skis“. Die deutsch-neuseeländische Filmemacherin Carla Braun-Elwert begibt sich zusammen mit Freunden auf eine 7-tägige Skitour, die ihr Vater, der aus Deutschland stammende Bergführer Gottlieb Braun-Elwert, im Jahr 1986 in nur 18 Stunden absolvierte: eine Überquerung der neuseeländischen Südalpen. Mehrfach bezeichnete er dieses Abenteuer als „Symphonie“. Wie intensiv diese Tour auf den Spuren des Vaters war – aber auch von der technischen Realisierung des Films – berichtete die aus Berlin angereiste Carla Braun-Elwert dem Passauer Publikum im Interview mit Michael Pause.

Eine starke Seilschaft der ganz anderen Art, Höhen und Tiefen des Bergsteigerlebens satirisch zugespitzt, zeigte der letzte Film des Abends, der Zeichentrickfilm „Viacruxis“ des spanischen Filmemachers Ignasi Lopez Fabregas.

 

Wolfgang Schenk vom Cineplex Passau (links) und Michael Pause (rechts).

Der Abend bot Einblicke in die Vielfalt des Bergfilms, verbunden mit einer Einladung zum Internationalen Bergfilmfestival in Tegernsee vom 18. bis zum 22. Oktober 2023 (Infos unter www.bergfilm-tegernsee.de) und schloss mit der „Lust auf mehr“, mit der Aussicht, die Kooperation des Internationalen Bergfilmfestivals Tegernsee mit dem Cineplex und der DAV Sektion Passau auch im nächsten Jahr weiterzuführen.

Allen Bergliebhabern, die durch den Bergfilmfestivalabend Lust bekommen haben, in der unmittelbaren Umgebung Passaus auf den Spuren Walter Pauses, des Vaters des Moderators Michael Pause, selbst „in die Berge“ zu gehen, sei die erstmalige Aktualisierung des Walter Pause – Wanderbuchklassikers „Wandern im Bayerwald“ empfohlen – ein Buch, das 2017 in enger Zusammenarbeit Michael Pauses mit Dr. Isabelle Auer entstand. Alle Infos hierzu unter: www.bayerwald-wandern-mit-pause.de.

Text und Fotos im Text: Dr. Isabelle Auer