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Einsame 2000er im Gesäuse

Expedition in Schnee und Eis

… nein natürlich nicht!

Geplant war für das Wochenende 17.09. – 18.09.2022 eine herbstliche Bergwanderung im Nationalpark Gesäuse/Steiermark. Dieser ist der jüngste und drittgrößte Nationalpark in Österreich. Geprägt von wildem Wasser und steilem Fels.

Aufstieg vom Bergsteigerdorf Johnsbach (769 m) und von Südosten auf die Stadelfeldschneid (2.092 m), gegebenenfalls auf die Gsuchmauer (2.116 m), dann hinunter zur Hesshütte (1.699 m) mit Übernachtung.

So war jedenfalls der Plan für den ersten Tag.

Es kam aber dann doch etwas anders. Laut Wetterbericht war Regen gemeldet und die Schneefallgrenze sollte auf ca. 1.000 m sinken. Wie waren aber alle für die Tour bereit und waren entsprechend kleidungs- und materialmäßig ausgestattet.

Los ging es dann im Aufstieg bei Regen über Kuhalmen bis über die Baumgrenze.

Im Aufstieg zur Stadelfeldschneid

Mit gewinnender Höhe wurde aus dem Regen Schnee und ein fast orkanartiger Wind erfasste uns. Da stand dann die Entscheidung fest, dass wir auf den anvisierten Gipfel verzichten. Eine nette Alternative bot sich dann doch: die Gsuchmauer und auf dem Gipfelkreuz steht der Spruch:

„Glaube an Wunder, Liebe und Glück
Schau nur nach vorne, niemals zurück“.

Gsuchmauer
Gipfelkreuz Gsuchmauer

Jedenfalls war uns jetzt sehr kalt, wir schauten nach vorne und stiegen rasch zur Hesshütte ab.

Im Abstieg durch überzuckerte Latschen
Hesshütte

Dort verbrachten wir einen lustigen Abend mit gutem Essen und in Begleitung von Stubenmusik. Die Musiker kamen aus Teisnach/Niederbayern und einige von uns entdeckten im Gespräch mit ihnen gemeinsame Bekannte.

Während der Nacht wurde der Sturm und der Schneefall immer stärker. Am nächsten Morgen stand dann doch die Frage im Raum: wie geht es weiter?

Schneerosen am nächsten Morgen
Die kaputte Fahne im Wind

Nach Einschätzung aller objektiven Risiken haben wir uns gemeinsam entschieden, wie geplant den Hochzinödl (2.191 m) zu besteigen. Es war eine gute Entscheidung. Zwar war der Wind noch sehr stark und wir mussten teilweise bei Schneeverwehungen durch kniehohen Schnee stapfen, aber es hat echt Spaß gemacht.

Gipfelkreuz am Hochzinödl
Im Abstieg vom Hochzinödl

Mit einem Zwischenstopp auf der Hesshütte stiegen wir dann am Sonntag ins Tal ab. Der Abstieg war rutschig und sehr schlammig. Der starke Niederschlag hat einfach seinen Tribut gefordert.

Hochtor und Suchbild: Hesshütte

Wir hatten ein ereignisreiches und schönes Wochenende erlebt. Dank auch an den vorausschauenden und risikoabwägendem Tourenführer Christoph Rother.

Ein kleiner Wermutstropfen blieb: aufgrund der Wettersituation haben wir von der wohl schönen Gegend nicht viel gesehen. Andererseits ist das natürlich ein Grund, nächstes Jahr diese Tour bei schönem und sommerlichem Wetter zu wiederholen!

Bilder: Christoph Rother und Werner Stoiber