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„Schmidt-Hütte“: Dem drohenden Wassermangel vorbeugen

Zusätzliche Wasserspeicher für unsere von-Schmidt-Zabierow-Hütte

„Die Gäste am hinteren Tisch sitzen ja schon seit einiger Zeit auf dem Trockenen“. Diese Redewendung wird man auf unseren Hütten nicht hören. Unsere Wirtin und unser Wirt sorgen mit ihren Teams bestens für die Gäste. Der Ausspruch bezieht sich in unserer Umgangssprache darauf, dass Gäste nichts mehr zu trinken haben und vor leeren Gläsern sitzen. Allerdings könnte diese Redewendung zukünftig bei unserer von-Schmidt-Zabierow Hütte leider sehr wortwörtliche Realität werden.

Der letzte Sommer hat uns mehr denn je gezeigt, dass Trinkwasser als das „Gold der Hütten“ zu sehen ist. Durch die langen Trockenperioden und die Wasserknappheit standen wir kurz vor der Entscheidung die Hütte zu schließen oder per Hubschrauber Trinkwasser zur Hütte fliegen zu müssen. Viele Gäste des letzten Bergsommers werden sich daran erinnern, dass an den Waschbecken die Wassermenge rationiert wurde und jeder sich mit einem kleinen Rinnsal begnügen musste. Mit einem erlösenden Lächeln hat uns unsere Wirtin Käthi Filzer dann informiert, dass Regentage bevorstehen und der Wasservorrat aufgefüllt werden kann.

Als Trinkwasser stehen  uns an unserer von-Schmied-Zabierow Hütte leider nur Schmelz- und Regenwasser zur Verfügung und das Wasser einer kleinen Quelle in der Großen Wehrgrube, die aber meist nach wenigen Wochen wieder ganz versiegt. Das Karstgebirge ist eben nicht als Wasserspeicher geeignet.

Wir haben bereits einige Regenwasserspeichertanks an der Hütte. Verteilt über das Nebengebäude und den Terrassenunterbau besteht bereits ein Volumen von ca. 40.000 Liter als Wasserspeicher. Leider hat sich gezeigt, dass trotz sehr wassersparenden Umgangs des Hüttenteams und der Gäste die Speicherkapazität für Trockenzeiten über mehrere Wochen nicht ausreicht. Und die Klimatendenz geht eher in die Richtung, dass die Sommer noch trockener werden könnten. Dann droht die Gefahr, dass wir die Hütte in so trockenen Sommern ganz schließen müssen oder sehr kostspielig und wenig klimafreundlich Wasser mit dem Hubschrauber auf die Hütte fliegen müssen. (Die beiden Fotos zu diesem Beitrag entstanden 2013, inzwischen wurden solche aufwendigen Wasser-Versorgungsflüge immer wieder notwendig.)

Um dem wirksam vorzubeugen, wollen wir die Kapazität der Wassertanks um weitere 14500 Liter erweitern. Als naturverträglichste Lösung ergab sich die nochmalige Erweiterung der Terrassenfläche. Unter der neuen Fläche können die Edelstahltanks positioniert und mit den weiteren Tanks verbunden werden.

Ob diese Maßnahme bereits 2023 realisiert werden kann, hängst letztlich von der Finanzierung ab. Denn die allgemein ohnehin schon stark gestiegenen Baukosten orientieren sich offensichtlich auch an der Meereshöhe der Baustelle: Hatte die gleichartige Baustelle 2018 für die Unterbringung von zwei Wassertanks rund 49.000 Euro gekostet, soll die jetzt geplante Maßnahme schon 100.000 Euro kosten!

Zur Finanzierung werden aber Fördermittel des Landes Salzburg, der Republik Österreich und des DAV beantragt. Erste Gespräche mit den Förderstellen im Land Salzburg und dem DAV-Hauptverband wurden bereits geführt. Grundsätzlich wird die Maßnahme als sinnvoll gesehen und finanziell mit verschiedenen Förderprogrammen unterstützt. Die exakte Fördersumme stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Aber nach den Erfahrungen der Baumaßnahmen aus den letzten 10 Jahren ist immer mit einem Eigenanteil zwischen 20 und 30 % zu rechnen. Aus diesem Grund widmen wir die diesjährige Spendenaktion unter unseren Mitgliedern diesem Projekt. Wir bitten herzlich um  die Unterstützung Aller. Einzahlungen bitte auf unser Spendenkonto bei der Volksbank Passau IBAN DE62 7409 0000 0000 7703 70. 

Wir sind optimistisch, dass trotz der für einen Hüttenbetrieb unfreundlichen Klimaprognosen dann auch zukünftig keiner auf dem Trockenen sitzen muss. Denn ohne Wasser geht nichts! Auch bei sparsamstem Umgang ist tagtäglich Wasser für die Hütte notwendig.

Selbst wenn die Hüttenbesucher kein „Berghotel“ erwarten, sollte keiner seine Ration Wasser für Trinken, Essen, Waschen und Entsorgen mitnehmen müssen (was aber in Zukunft gar nicht so ausgeschlossen sein könnte!)

Lothar Schramm