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MTB Tour- Von Rottau zur Kampenwand

Jetzt geht wieder was.

Offensichtlich trauen die Leute dem Braten noch nicht so recht oder sie müssen sich  erst allmählich wieder an die neu gewonnene Freiheit gewöhnen. Deshalb haben sich mit Gertraut und Johann wohl nur zwei Teilnehmer gefunden, die mit Guide Hans die Mountainbike-Tour zur Kampenwand (1669m) angehen wollten.

Der nächtliche Regen hatte sich bereits verzogen und nur kurz nach dem Start ließ uns ein entfernter Donner noch einmal aufhorchen. Aber die Wolken sollten im Lauf des Tages immer weniger werden.

So ging es am 13.06.2021 von Rottau zunächst auf gepflegter „Forstautobahn“ in angenehmer Neigung voran.

Im oberen Teil kündigten asphaltierte Abschnitte bereits die zunehmende Steilheit an, die unterhalb der Gorialm (1240 m) kurz 20% übersteigt.

Vor allem von Aschau kommend waren hier viele Leute unterwegs. Die E-Biker schnurrten nur so an uns vorüber. Wir Muskelbiker mühten uns mit dem kleinsten Gang vergleichsweise wie in Zeitlupe bergauf. Johann und Hans, beide Jahrgang 1955 fragten sich, wie lange sie das noch ohne elektrische Unterstützung schaffen werden. Aber bald konnten wir uns auf einem Flachstück etwas erholen, um Kraft zu sammeln für das allerletzte Steilstück zu unserem Ziel, der Steinlingalm (1467m).

Dort war es erwartungsgemäß einigermaßen voll, und weil auch ein kühler Wind wehte, sind wir „eine Etage tiefer“ zur Schlechtenbergalm abgefahren, um uns dort für die Abfahrt zu stärken.

Unmittelbar bei der Alm beginnt ein steiniger Weg am freien Hang entlang. Dann um eine Ecke im Wiesengelände herum, dann wieder am Hang entlang in den Wald hinein. Dort gibt es einige Stellen, die Mut und Können fordern; kurze Abschnitte sind auch unfahrbar. Wir haben uns die schwierigen Stellen angesehen, dann hat jeder für sich entschieden, wo er fährt oder besser schiebt.

Nach einem flotten Downhill auf einer Forststraße, waren noch einmal zwei Aufschwünge zu überwinden was uns mit den jetzt bereits schweren Beinen immer schwerer gefallen ist. Aber es hat sich gelohnt: Bei der Lindlalm (998m) gibt es eine Bilderbuchaussicht auf den Chiemsee und die ihn umgebende Landschaft. Von hier rollten wir auf kaum begangen grasigem Weg Richtung Adersberg. Und Hans hat verspochen: Das Beste kommt noch!

Unmittelbar nach Adersberg schlängelt sich ein schmaler Steig gespickt mit wurzligen Stufen durch den düsteren Wald. Die letzte Regenperiode hat dort ein paar batzig-rutschige Abschnitte erhalten, die für erhöhten Blutdruck sorgten. Auf dem weichen Waldboden wäre ein Sturz allerdings weit weniger fatal gewesen als weiter oben. Mit der nötigen Vorsicht kamen wir dennoch sturzfrei am Parkplatz an. Spätestens jetzt war klar, warum wir Rottau statt dem üblichen Aschau als Ausgangspunkt gewählt hatten: Die schöne Aussicht, weniger Menschen und feine Trails.

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