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Bergmesse auf der „Schmidt-Hütte“ zum 20-jährigen Hüttenwirtin-Jubiläum

Eine jährliche Bergmesse auf der von-Schmidt-Zabierow-Hütte hat schon lange Tradition. Heuer war es am 2. August soweit, dass sich wieder Einheimische und auch einige  Sektionsmitglieder auf der „Schmidt-Hütte“ zu dieser besonderen Messfeier einfanden. Der ursprüngliche Anlass war ja die verschobene 120-Jahr-Feier im letzten Jahr, die wegen angesagtem Schlechtwetter ausgefallen war. Heuer konnte die für den Juli geplante Nachfeier wegen Corona auch nicht stattfinden, aber es sollte wenigstens mit der Bergmesse für das 120-jährige Bestehen der Schmidt-Hütte gedankt werden. Da traf es sich, dass heuer noch ein weiteres bedeutendes Jubiläum auf unserer Hütte zu feiern ist: Unsere Hüttenwirtin Käthi ist heuer 20 Jahre Chefin auf der Hütte!

Lothar Schramm dankt Käthi für ihre 20-jährige Treue.

Für Lothar Schramm war es auch noch seine offizielle erste „Amtshandlung“ als kommissarischer 1. Vorsitzender der Sektion, Käthi für diese zwei Jahrzehnte treue Dienste auf der Hütte im Namen der Sektion herzlich zu danken. In freundschaftlichen Worten schilderte er vor Beginn der Messe , wie sehr sie sich mit „ihrer“ Hütte verbunden fühlt, wie sie durch ihren Einsatz den von jeher guten Ruf der Hütte weiter gefestigt hat, wie sie mit ihrer Herzlichkeit dafür sorgt, dass sich die Gäste auf der Hütte immer wohl fühlen; ihre Kochkünste sind legendär und für viele auch ein Grund, den Sonntagsausflug auf die Schmidt-Zabierow-Hütte zu machen. Käthi hat es auch verstanden, die Hütte am Rand der Großen Wehrgrube zu einem anerkannten Kletter-Stützpunkt zu machen, weit über 100 Routen in den großen Felswänden um die Hütte herum sind mit hervorragenden Topos beschrieben, wobei sie in Adi Stocker aus St. Ulrich – dem Autor u.a. der Leoganger- und Loferer Steinberg-Führer – einen genialen Routenerschließer an ihrer Seite hat, der die meisten Routen eingerichtet und beschrieben hat. Lothar Schramm dankte ihr für die „gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ und wünschte ihr noch viele Jahre auf der von ihr so hervorragend geführten Hütte.

Die Musikkapelle Lofer kam in voller Besetzung auf die Hütte.

Feierlich umrahmt wurde diese Dankesfeier von der Musikkapelle Lofer, deren 25 Musikanten allesamt ihre Instrumente auf die Hütte trugen, um der Bergmesse eine besonders feierliche Atmosphäre zu geben. Und das gelang der Kapelle unter der Leitung von Andreas Wimmer wieder einmal in perfekter Weise, als sie mit „Wohin soll ich mich wenden“ der Deutschen Messe von Schubert die versammelte „Gemeinde“ auf den Gottesdienst einstimmte. Mit diesem Stück – „Wohin soll ich mich wenden“ – hatten die Anwesenden eigentlich auch die Antwort auf diese Frage, die sich viele von ihnen angesichts des kalten, nassen Wetters und des Nebels stellten. Manche suchten den Windschatten an der Hüttenwand oder zogen den Reißverschluss des Anoraks bis unter die Nase.

Nur die Musikanten ließen sich nichts anmerken, sie bliesen in ihre Instrumente, dass man ihre Freude deutlich hörte.

Prälat Dr. Klaus Metzl (links) und Abt Markus Spanier OSB (rechts).

Die Heilige Messe selbst kam dennoch einem Hochamt gleich, standen doch zwei hochrangige Geistliche an dem kleinen Altartischchen vor der Hütte, um die Messe zu zelebrieren: Der bisherige Generalvikar des Bistums Passau, Prälat Dr. Klaus Metzl, der von einem Freund, dem Abt Markus Spanier OSB vom Kloster Marienberg im Vinschgau begleitet wurde. Metzl ist seit dem 1. September neuer Stadtpfarrer von Altötting. Er hatte schon 2019 zugesagt, die Bergmesse zum 120-jährigen Hüttenjubiläum zu feiern. Wegen der Verschiebung kam diese Zusage aber erst jetzt zum Tragen. In seiner Predigt stellte er das Tages-Evangelium von der wundersamen Brotvermehrung in den Mittelpunkt: „Wenig Brot für viele Hungernde … Aber das Wenige reicht, wenn wir es teilen!“ Jesus gelang es, mit einer äußerst geringen Menge Brot mehrere Tausend Menschen zu speisen und satt zu machen, es blieben sogar noch 12 Körbe mit Brot übrig.

Walter Schweitzer las die Epistel.

Der Gottesdienst endete mit der „Fern“-Segnung des vor einem Jahr auf dem Großen Hinterhorn aufgestellten neuen Gipfelkreuzes, ehe die Gemeinde sich dann in die Hütte begab, wo die Musikanten weiter für eine gute Stimmung in den warmen Stuben sorgten. Der Eine oder die Andere könnte beim kulinarischen Festessen (Hirschragout mit Blaukraut und Knödel) vielleicht auch noch über die Predigt nachgedacht haben. Der Abstieg am Nachmittag wurde für viele aber zu einer Wasserschlacht, denn zeitweise schüttete es so aus vollen Kübeln, dass selbst die beste Funktionskleidung überfordert war.

Die geplante 120-Jahr-Feier der von-Schmidt-Zabierow-Hütte ist zweimal ausgefallen, dieses Jubiläum ist nunmehr abgehakt! In vier Jahren gibt es aber erneut die Gelegenheit zu einer Jubiläumsfeier – 125 Jahre Schmidt-Hütte! Hoffen wir, dass es dann zu einer richtigen Feier kommen wird, dass dann die Sonne scheinen und keine Pandemie mehr diesen Festakt verhindern wird. Optimisten können sich den Termin bereits vormerken: Sonntag, 8. September 2024!

von links: Abt Markus Spanier OSB, Prälat Dr. Klaus Metzl, komm. 1. Vorsitzender Lothar Schramm, Kapellmeister Andreas Wimmer