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Skitouren- Aufbaukurs im Sellrain

Nach längerer Unterbrechung konnte in diesem Jahr vom 28.02. bis 03.03.2020  wieder ein Skitouren-Aufbaukurs im Jahresprogramm der DAV-Sektion Passau ausgeschrieben werden.

Die Unterkunft in Gries im Sellrain war eine einfache Pension zur Übernachtung in Mehrbettzimmern mit Frühstück. Dieser Ausgangsort war durch Kursleiter Willi Häusler wegen der Vielfalt der Skitourenoptionen in diesem Gebiet bewusst gewählt.

Leider waren nach mehreren kurzfristig eingegangenen Absagen nur noch drei von insgesamt 6 möglichen Teilnehmer am Start. Für diese aber war der Kurs dafür sehr viel intensiver.

Gleich nach Bezug der Zimmer wurden am ersten Abend die Teilnehmer in die Tourenplanung eingewiesen. Sie wählten – noch unter Betreuung durch den Ausbilder – eine geeignete Tour aus, erstellten eine Route mit Checkpunkten, machten sich ein Bild über die Optionen der Tour und führten eine Zeitplanung durch. Wie sich schnell herausstellte, eine nicht ganz einfache Aufgabe bei den gegebenen Verhältnissen, mit Lawinenwarnstufe 3 und labiler Wetterlage. Auch die Tatsache dass die Planung ohne wirkliche Ortskenntnis, ausschließlich auf Grundlage von Kartenmaterial und Führerliteratur zu erstellen war forderte die 3 Teilnehmer. Sie lösten ihre herausfordernde Aufgabe schließlich souverän und legten als erstes Ziel den Wetterkreuzkogel (2.591 m) fest. Auch wurde gleich vereinbart, welcher der Kursteilnehmer diese Tour am nächsten Morgen führen wird.

Nach dem Frühstück folgte lediglich noch eine Einheit mit Regeln und Tipps zur Tourendurchführung und schon ging´s los. Unterwegs wurden die zuvor angesprochenen Inhalte durch die Teilnehmer weitgehend selbstständig in die Praxis umgesetzt. Nur an wenigen Stellen korrigierte der Kursleiter und ergänzte im Tagesverlauf die Lerninhalte immer in der Weise wie es die jeweilige Situation forderte. Die Schwerpunkte dieser ersten Tour waren eine gute Spurenanlage und das richtige Verhalten bezüglich der Lawinengefahr. Weiterführend wurde u. A. an zur Veranschaulichung auch die Schneedecke mittels Schneeprofil analysiert.

Am Wetterkreuzkogel

Schneeprofil ermitteln

Die folgenden Tage verliefen nach ähnlichem Muster. Nach lehrbuchmäßiger Tourenplanung gemäß der Formel 3×3, durften die Kursteilnehmer in wechselnder Besetzung unterschiedliche  Tourenabschnitte selbstständig führen. Nach jedem Abschnitt wurden aufgetretene Schwierigkeiten / Unsicherheiten in der Gruppe besprochen, so konnte jeder aus dem noch soeben selbst erlebten sehr effektiv seine Erkenntnisse ziehen und das Erlernte nachhaltig aufnehmen. Die Ausbildungsinhalte der folgenden Tage führten u. A. von Bergung und Erstversorgung von Lawinenverschütteten, Aufstiegs- und Abfahrtstechniken über Orientierung im Gelände zu taktische Maßnahmen im Aufstieg und bei der Abfahrt… und vor allem da es ein essentielles Thema ist,  immer wieder Lawinen, Lawinen, Lawinen.

Hibler_Wärmepackung

Alle Teilnehmer waren ständig gefordert. Besonders die jeweils mit der Führungsaufgabe betrauten, die zur Fülle der Inhalte mit dem Treffen eigener Entscheidungen zu kämpfen hatten.

Der zweite Tag bot eine Überraschung, denn entgegen des Wetterberichts fand die Tour auf den Sömen (2.798 m) bei bestem Wetter statt.

Richtung des Sömen

Gipfel des Sömen

Die Gruppe am Sömen

Am dritten Tag war eigentlich die längste Tour des Kurses geplant, zum Winnebacher Weißkogel (3182 m). Leider musste die Tour noch kurz unterhalb des Winnebach-Joches auf einer Höhe von rund 2.600 m abgebrochen werden. Wie am Vortag war das Wetter entgegen der Prognose, nur dieses Mal leider auf der Schlechtwetter-Seite. Der Schnee fiel an diesem Tag waagerecht und die Sicht ging zum Teil fast gegen Null.

Richtung Westfalenhaus

Die Teilnehmer wurden dafür am vierten und letzten Tag, wieder entgegen der Wettervorhersage, mit Neuschnee und Sonnenschein entschädigt. Das Ziel des letzten Ausbildungstages war die Kreuzkogelscharte (2.560 m). Die Abfahrt in traumhaftem und unverspurtem Pulverschnee wird den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben.

im Kreuzjoch

Fazit der Kursteilnehmer: „ Ein nicht nur sehr informationsreicher Kurs mit sehr vielen wichtigen, ja überlebenswichtigen Inhalten  sondern auch der Genuss und der gemütliche Teil sind nicht zu kurz gekommen“.

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