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Eine Herbstwanderung in die Chiemgauer Berge

Bei idealem Wanderwetter startete am 21.09.2019 eine Wandergruppe der Alpenvereinssektion Passau, Ortsgruppe Freyung vom Parkplatz bei der Burg Hohenaschau zu einer Wochenendtour auf die Hochries. Neun Bergfreunde, davon fünf aus Passau, hatten sich in Aschau im Chiemgau eingefunden, um mit Tourenführer Max Pauli diesen beliebten Aussichtsberg zu besteigen. Am Ortsrand begann gleich ein steiler Weg durch eine bewaldet Bergflanke aufwärts. In einer Stunde war die Hofalm (970 m) und damit der erste aussichtsreiche Platz der Wanderung erreicht.

Abwechselnd zwischen Forststraßen und steinigen Abkürzungen ging es nun nicht mehr so steil weiter zur Riesenhütte, 1345 Meter hoch gelegen. Sie liegt recht idyllisch in einem Hochtal und gehört der großen Alpenvereinssektion Oberland. Obwohl sie immer ein beliebter Stützpunkt auf dem Weitwanderweg E 4 war, steht die Hütte schon seit mehreren Jahren leer. Dafür gibt es in diesem Hochtal eine ganze Reihe von schönen Almhütten und überall sieht man gut genährtes Weidevieh.

Der Aufstieg führt an der Riesenhütte vorbei

Am Ende das Hochtals war bereits der Kegel des Hochriesgipfels, sowie die Gipfelstation der Seilbahn sichtbar, die von Grainbach im Westen heraufführt. Die letzte Strecke auf den Gipfel war nochmals recht steil und steinig. Da waren die Wanderer schon froh, als sie nach einem fast vierstündigen Aufstieg endlich die Hochrieshütte (1568 m) erreicht hatten. Diese Hütte befindet sich direkt auf dem Berggipfel und gehört der Alpenvereinssektion Rosenheim. In der jetzigen Form wurde sie von den Rosenheimern 1959 neu gebaut und 2015 grundlegend saniert.

Hochries-Gipfelausblick nach Norden

Zunächst galt es, den einzigartigen Rundblick zu genießen, dazu gab es an diesem Tag eine besonders klare Fernsicht. Ganz nah war der Chiemsee mit seinen Inseln zu sehen und dahinter ging der Blick weit hinaus in das Voralpenland. Gegen Süden war der Wilde Kaiser mit seinen vielen Bergspitzen und Zacken ein besonderer Blickfang. Dahinter glänzten die weiten Gletscherflächen der Hohen Tauern im Sonnenlicht.

Die Zackenkrone des Wilden Kaisers

Die Zeit reichte noch für eine leichte einstündige Wanderung zum Karkopf (1496 m), dessen Gipfelplateau der ideale Platz für eine längere Gipfelpause war. Das Inntal um Kufstein lag hier dem Betrachter zu Füßen und dahinter staffelten sich die Bergkämme in den verschiedensten Blautönen.

Blaue Berge in allen Schattierungen

Gemütlich ging es wieder zurück zur Hütte, wo bereits das Abendessen und eine behagliche Unterkunft auf die müden Wanderer wartete.

Vor der Hochrieshütte

Nach der Übernachtung und einem guten Frühstück wanderte die Gruppe in drei Stunden wieder hinunter nach Aschau. Auf der Deutschen Alpenstraße fuhren die Bergfreunde über Reit im Winkl hinüber nach Seegatterl. Auf einer steilen und kurvenreichen Mautstraße ging es hinauf zur bekannten Winklmoosalm. Hier war ein zweistündiger Aufstieg zum Dürrnbachhorn vorgesehen. Weil aber die Zeit schon drängte, hat die Gruppe beschlossen, mit der nostalgischen Ein-Sessel-Bahn auf das Dürrnbacheck in 1600 Meter Höhe hinaufzufahren. Dann blieb nur mehr ein Schlussanstieg von 150 Höhenmeter zum Gipfel des Dürrnbachhorns (1776m).
Auf dem Gipfel, über den die deutsch-österreichische Grenze verläuft, erwartete die Wanderer ein tolles Panorama. Hier waren es besonders die
Berchtesgadener Alpen mit Watzmann (2713 m) und Hochkalter (2607 m), die Leoganger und Loferer Steinberge (sie sind das Arbeitsgebiet der Sektion Passau), sowie Zahmer und Wilder Kaiser, auf die man vom Dürrnbachhorn einen prachtvollen Ausblick genießen konnte.

Auf dem Dürrnbachhorn

Die Rückkehr zur Winklmoosalm erfolgte wieder mit der Seilbahn. Über Ruhpolding und Traunstein begann die Heimfahrt nach Passau, nur unterbrochen von einer Einkehr im Gasthof „Alpenblick“ in Weibhausen, wo sich Tourenführer Max Pauli bei seinen Freunden herzlich dafür bedankte, dass sie bei seiner letzten Tour als Wanderleiter mit dabei waren.

 

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