Für die im Jahresprogramm der Alpenvereins-Ortsgruppe Freyung ausgeschriebene Zweitageswanderung mussten auf dem beliebten Wildseeloderhaus (1854 m) schon frühzeitig die erforderlichen Übernachtungsplätze reserviert werden. Doch als der Termin heranrückte, sagte der Wetterbericht schlechtes Wetter mit Gewitter und Starkregen voraus. Trotzdem startete Tourenführer Max Pauli mit weiteren acht Bergfreunden zu dieser Tour und sie hatten Glück mit dem Wetter. Die vorsichtshalber mitgenommene Regenbekleidung wurde nicht benötigt. An beiden Tagen zogen zwar häufig Wolken und Hochnebel um die höheren Berge, aber es blieb trocken und es traten auch keine Gewitter auf.
Nach 188 Kilometer Anfahrt von Passau über Bad Reichenhall und Lofer ging es am Pillersee vorbei nach Fieberbrunn und zur Seilbahn-Talstation Fiberbrunn/Lindau. Für den Aufstieg und auch für den Abstieg am nächsten Tag nahm die Gruppe die Seilbahn von Fieberbrunn/Lindau zur 7u in Anspruch, so dass man bereits auf der Höhe von 1210 Meter starten konnte.
Über weite Almflächen und Waldungen führte der Wanderweg hinauf zur Wildalm und hier begann der steile Anstieg zum bereits sichtbaren Wildseeloderhaus (1854m), idyllisch am gleichnamigen See gelegen. Der Aufstieg zu diesem Unterkunftshaus dauerte drei Stunden.
Nach kurzer Rast startete man zum Gipfelanstieg und dies ohne die schweren Rucksäcke. In Serpentinen führte der Bergpfad zum Fuß einer hoch aufragenden Felswand, an dieser entlang wanderte die Gruppe zu einem Felstörl hinauf. Nach dieser Scharte war der anstrengendste Teil des Aufstiegs überwunden und eine Stunde nach dem Abmarsch vom Wildseeloderhaus war der 2117 Meter hohe Gipfel des Wildseeloder erreicht.
Er gilt als einer der aussichtsreichsten Gipfel der Kitzbüheler Berge. Leider war an diesem Tag die Fernsicht in die Hohen Tauern beeinträchtigt, aber die mächtigen Gipfel der Loferer und Leoganger Steinberge waren im Nordosten ebenso auszumachen wie die Kitzbüheler Grasberge und die Gipfel der Chiemgauer Alpen.
Nach dieser Gipfelrundschau ging es an den Abstieg. Über den Südgrat führte ein schmaler Bergpfad in einem weiten Bogen hinunter zum Seenieder und zum Wildseeloderhaus.