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DAV Jugend der Ortsgruppe Rainding erforscht die Lamprechtshöhle

26 Mitglieder der Jugendgruppe Rainding wagten sich am 11.11.2019 in den Forscherteil der Lamprechtshöhle. Organisiert vom Höhlenwart Peter Niedermeier und geführt von Urgestein Günther Putz wurde die wunderbare Höhlenwelt erkundet.

Die Lamprechtshöhle ist ein Teil eines großen Höhlen- und Karstsystems das die Loferer und Leoganger Steinberge durchzieht. Im Forscherteil befinden sich große Räume wie der Passauer Dom oder Lamprechtsdom. Die Anlage der oberen Stockwerke der Lamprechtshöhle erfolgte schon vor ca. 12 Mio. Jahren, die jüngsten Höhlenbereiche im Niveau des heutigen Saalachtales haben wahrscheinlich eiszeitliches Alter (10.000 Jahre). Bereits 1822 begannen erste ernsthafte Erkundungen der Höhle – Schatzsucher versuchten ihr Glück aber schon in den Jahrhunderten zuvor, um den sagenumwobenen Schatz des Raubritters Lamprecht zu finden – fast 200 Skelette der Glücklosen fand man bisher…

Die Lamprechtshöhle ist eine aktive wasserführende Höhle, die sich durch die Wirkung der Hochwässer ständig in Veränderung befindet. Die Wasserläufe folgen der Schichtgrenze zwischen Dachsteinkalk und Dolomit und ermöglichten erst dadurch die Erforschbarkeit der Höhle. Die Länge des erforschten Bereiches erstreckt sich mittlerweile auf ca. 50 km. Der Höhenunterschied zwischen dem Eingang im Saalachtal und dem Ausstieg im Ebersbergkar beträgt 1632 m. Die Temperaturen in der Höhle bewegen sich ganzjährig zwischen 5°C und 7°C.

Der erste Durchstieg durch die gesamte Höhle – wenn auch in einzelnen Etappen – gelang im Jahr 1991. Ein Jahr später wurde die erste zusammenhängende Durchsteigung der Höhle vom „Verlorenen-Weg Schacht zum Höhleneingang im Saalachtal durchgeführt. Einem Team aus Polnischen Höhlenforschern gelang es im Jahr 1998 über einen weiteren Zugang in 2296m Meereshöhe eine Verbindung über den „Vogelschacht“ zur Lamprechtshöhle zu finden. Damit gilt die Lamprechtshöhle derzeit als eine der größten Durchgangshöhlen der Welt.

Die jungen Forscher mussten nur mit Stirnlampe als Lichtquelle ausgestattet, über Seilbrücken und Stege klettern, durch schmale Felsdurchbrüche kraxeln und kamen dabei an so tollen Orten wie dem Smaragdsee( er verdankt seinen Namen, dem grünen Erscheinungsbild) vorbei.

Nach einer fast vierstündigen Führung mit vielen interessanten Erklärungen kamen alle wieder wohlbehalten am Tageslicht an. Nun wurde der nicht weniger attraktive öffentliche Schauteil besichtigt. Nach einer kurzen Rast im angrenzenden Wirtshaus und einer wohlverdienten Einkehr beim Wurznwirt in Schneizlreuth ging ein ereignisreicher Tag zu Ende. Alle waren sich einig auch im Herbst die Höhle wieder zu  besuchen.

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