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Nachgeholte Ostermontagswanderung!

Die traditionelle Ostermontagswanderung der Alpenvereins-Ortsgruppe Freyung sollte diesmal auf den Brotjacklriegel (1016 m) gehen und auf einem Rundweg durch den Sonnenwald wieder zum Ausgangspunkt Langfurth zurückführen. Dauerregen am Ostermontag zwang Tourenführer Max Pauli, die Tour abzusagen. Aber eine Woche später konnte diese Wanderung bei wolkenlosem Himmel, angenehmen Temperaturen und guter Fernsicht nachgeholt werden.

Vom Parkplatz beim bekannten Wintersportort Langfurth aus machten sich 8 Wanderfreunde mit ihrem Tourenführer Max Pauli auf den Weg zum Gipfel des Brotjacklriegels.

 
 
 

Auf dem Gipfel, der nach nur 45 Minuten Aufstieg erreicht war, steht der 27 Meter hohe hölzerne Aussichtsturm und gleich daneben der 80 Meter höhere Fernsehturm. Die umfangreiche Anlage sorgt schon seit Jahrzehnten für besten Rundfunk-und Fernsehempfang im Bayerischen Wald und großen Teilen Niederbayerns.

Das Ziel der Wanderer aber war der Aussichtsturm mit dem Turmstüberl im Erdgeschoss und die Aussichtsplattform ganz oben.

Hier reichte der Blick über die Dörfer in der näheren Umgebung hinweg bis zum Arber (1456m) und weiter dem bayerisch-böhmischen Grenzkamm entlang bis hinunter zum Hochficht. In südlicher Richtung schweift der Blick über unzählige Weiler und Dörfer im Vorwald mit dazwischen sichtbaren Kirchtürmen bis hinaus in die Donauebene, in der man an diesem klaren Frühlingstag sogar die Kraftwerkskamine von Pleinting und die Doppeltürme der Basilika Niederalteich erkennen konnte.

Nach einer ausgedehnten Turmrundschau ging es an den Abstieg. Durch einen lichten Mischwald, in dem die Buchen erst ganz zaghaft zu sprießen begannen, marschierte die Gruppe hinunter nach Ölberg. Der Wanderweg führte an der Ortschaft vorbei ins Tal hinunter und um die Mittagszeit war die Ortschaft Liebmannsberg erreicht. Ein Rastplatz am Ortseingang bot ausreichend Sitzgelegenheit für eine ausgiebige Brotzeitpause.

Die Markierung leitete anschließend die Wanderer durch die Ortschaft erneut in ein Tal hinunter und durch Wiesen und Wald ging es auf der Gegenseite wieder bergauf in die Ortschaft Kerschbaum.

Hier wäre eigentlich eine Mittagseinkehr geplant gewesen und die Gruppe hätte sich im Gasthof zum Büchelstein gerne das Eintopfgericht „Pichelsteiner“ bestellt, das hier vor 170 Jahren erstmals zubereitet wurde. Leider hatte die Gaststätte an diesem Montag ihren Ruhetag.

Der frühere PNP-Redakteur Egon Binder hat in seinem Buch „Wandern im Bayerischen Wald“ ausführlich über die Entstehung dieses beliebten Eintopfgerichtes berichtet. Demnach hatte sich im Sommer 1847 der Grafenauer Landrichter bei der Wirtin Auguste Winkler zu einem Besuch angemeldet und es sollte für ihn auch ein Mittagessen geben. Allerdings waren die Vorräte der Wirtin gerade ziemlich zur Neige gegangen, aber sie bereitete aus den verschiedenen Fleischresten und allerhand Gemüse ein Eintopfgericht, das dem Herrn Landrichter ganz vorzüglich gemundet haben soll und das sich seither bei den Waldlern größter Beliebtheit erfreut. Das ist also die Geschichte über die Entstehung des „Pichelsteiners“, die der Tourenführer seinen Wanderfreunden erzählte.

Nächste Station der Wanderung war der Büchelstein, 827 Meter hoch. Dieser Gipfel ist nicht nur eine herrliche Aussichtskanzel, sonder auch ein beliebter Startplatz für Drachenflieger. Als die Gruppe diesen Gipfel erreicht hatte, wartete an der Startrampe gerade ein Pilot mit seinem Drachen auf den richtigen Auftrieb. Als es passte, sprang er von der Rampe ins Leere und schraubte sich hinauf zu seinen Kollegen, die bereits hoch oben ihre Kreise zogen.

Der Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt verlief weit oben am Hang und gewährte immer wieder schöne Ausblicke in die Sonnenwaldregion. Insgesamt viereinhalb Stunden dauerte diese Wanderung durch eine interessante Gegend, in der die beiden Landkreise Freyung-Grafenau und Deggendorf aufeinander treffen.

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